Martina Ackermann

13.10.2015

Martina Ackermann, Jahrgang 1966, war 20 Jahre im Außendienst der Post als Fernmeldehandwerkerin tätig. Heute arbeitet sie immer noch im selben Unternehmen (jetzt Telekom), mittlerweile im Innendienst. Seit 1983, mit dem Beginn ihrer Ausbildung, ist sie Gewerkschaftsmitglied, das ist fast selbstverständlich bei der Post (gewesen), die zumindest damals einen gewerkschaftlichen Organisationsgrad von 90 Prozent vorweisen konnte. Seit 1990 engagierte sich Martina Ackermann im Betriebsrat, heute ist sie zudem im ver.di-Landesbezirksfrauenrat Rheinland-Pfalz-Saarland aktiv. Dort kümmert sie sich mit anderen Frauen um Themen wie Equal Pay, das Landesgleichstellungsgesetz und um eine höhere Wahlbeteiligung von Frauen. Ganz generell setzt sie sich für die aktive Beteiligung von Frauen in der Politik ein. Seit 2005 ist Martina Ackermann ehrenamtliche Selbstverwalterin in der Deutschen Rentenversicherung. Hier gilt für sie: „Wir brauchen mehr Frauen in der Selbstverwaltung, damit die Belange aller Versicherten – jung & alt, männlich & weiblich vertreten werden!“

 

Selbstverwaltung was ist das? Deine Antwort in 140 Zeichen.

Für mich ist das Engagement in der Selbstverwaltung eine Chance, soziale Sicherheit mitzugestalten und diese Interessen-Selbstvertretung zu erhalten.

GewerkschafterInnen in der Selbstverwaltung vertreten die Interessen der Versicherten. Was heißt das konkret?

Wir vertreten die Versicherten z. B in Widerspruchsausschüssen, indem wir uns die Fälle genau ansehen und unsere Erfahrungen und unser Wissen aus dem alltäglichen Leben und aus der gewerkschaftlichen Arbeit bei der Bewertung des Sachverhalts mit einbringen.

 

ver.di sagt: GewerkschaftsvertreterInnen in der Selbstverwaltung sind die idealen Versichertenvertreter. Warum?

Als GewerkschafterInnen haben wir ein „soziales Auge“ und Kontakt zu vielen Menschen, denen wir helfen können. Wir können Versicherten Tipps geben, oder wir helfen Anträge auszufüllen.  

Als Gewerkschafter haben wir nicht nur den Blick auf den Einzelfall, wir bekommen auch  in vielen Veranstaltungen die Möglichkeit darauf hinzuweisen, was und wie wichtig soziale Sozialverwaltung ist. So können wir Kollegen und Kolleginnen zu ihrem Recht verhelfen und zugleich die Zukunft unserer selbstverwalteten Sozialversicherungen sichern.

Viele Versicherte sagen uns: Ich weiß gar nicht, was meine Selbstverwalter für mich machen. Wie und wo können sie von Deiner Arbeit erfahren?

Ich selbst rede über meine Tätigkeit bei der Rentenversicherung, wann immer sich die Möglichkeit ergibt. Als Versichertenälteste helfe ich, die nicht immer einfachen Wege durch all die Anträge zu ebnen. Meine Gewerkschaft vor Ort, ver.di Trier Saar, vermittelt mich auf Anfrage an unsere Mitglieder.

ver.di hat einen kleinen Cartoon-Film gemacht, um über die Aufgaben in der Sozialversicherung zu informieren. Welches Bild in unserem Viola-Clip gefällt Dir am besten?

Mit gefällt die Feststellung, dass eine gute Selbstverwaltung nicht nur von älteren Männern, sondern auch von jungen Menschen und mehr Frauen getragen sein sollte.

Du bist in der Deutschen Rentenversicherung in Rheinland-Pfalz aktiv. Seit wann hast Du diese Aufgabe und was war in dieser Zeit die spannendste Herausforderung?

Ich bin 2005 in die Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung in Rheinland Pfalz gewählt worden. Die Vertreterversammlung beschließt die Satzung, wählt die Mitglieder des Vorstandes, die beiden Geschäftsführer und die Versichertenältesten. Sie nimmt die Jahresrechnung ab und entlastet den Vorstand und die Geschäftsleitung. Außerdem beschließt sie die Geschäftsordnung für das Widerspruchs- und das Einspruchsverfahren und die Geschäftsanweisung für die Versichertenältesten. Ich bin dort zusätzlich einerseits im Widerspruchsausschuss und als Versichertenälteste tätig. Spannend ist die Aufgabe als Gesamtpaket.

Seit 2011 veranstaltet ver.di alljährlich im Mai den Tag der Selbstverwaltung. Dein persönliches Motto für den Tag der Selbstverwaltung 2016?

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[29.2.2016]