Manfred Geneschen

10.04.2017

Manfred Geneschen, Jahrgang 1963, ist seit 1978 bei der Deutschen Telekom tätig. Nach einer technischen Ausbildung qualifizierte er sich zum technischen Fachwirt. Neben dieser Arbeit ist Geneschen seit 1991 Personal- und Betriebsrat bei der Telekom, früher Deutsche Bundespost. Für ver.di setzt er diese langjährige Erfahrung auch als Bezirksvorstand Linker Niederrhein und als Vorstand im Landesfachbereich Telekommunikation und Informationstechnologie NRW ein. Zudem ist er seit Januar als stellvertretendes Mitglied im Widerspruchsausschuss der Barmer in Wuppertal als Selbstverwalter tätig. Darüber hinaus ist er im Verwaltungsausschuss bei der Agentur für Arbeit aktiv.

Diese vielfältigen Aufgaben beeinflussen und befruchten sich jeweils gegenseitig: „Der ständige Blick über den betrieblichen Tellerrand hinaus stärkt mich in der betrieblichen Arbeit, die wiederum die idealen Voraussetzungen für das Wirken in der Selbstverwaltung und natürlich in der ver.di schafft“, hat uns Manfred Geneschen im Gespräch berichtet. Er stellt sich zur bevorstehenden Sozialwahl 2017 erstmals als Mitglied der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung zur Wahl.

 

Du hast dich erstmals als Kandidat bei der Deutschen Rentenversicherung zur Wahl gestellt. Was hat dich zu diesem Schritt bewogen und welche Erwartungen knüpfst du an dieses Ehrenamt?

Lange Jahre in der Betriebsratsarbeit haben mich geprägt: Betriebliche Regelungen zu schaffen und individuelle Ansprüche durchzusetzen sind da das Maß der Dinge. Als Interessenvertreter gab es immer wieder Berührungspunkte zu Themen wie dem Ende der Berufslaufbahn und zur Absicherung im Alter. Deshalb ist es für mich jetzt nur konsequent, die Möglichkeiten der Selbstverwaltung zu nutzen und in der Vertreterversammlung die Interessen der Versicherten und die grundsätzliche Ausrichtung der Deutschen Rentenversicherung mit zu gestalten.

 

Was bedeutet für dich soziale Selbstverwaltung?

Einerseits kann ich im Rahmen der Einflussmöglichkeiten, die ich in der in der sozialen Selbstverwaltung habe, die Versicherteninteressen vertreten. Ob der Sozialversicherungsträger im Interessen der Versicherten geführt wird, kann ich so bei den wichtigen und grundsätzlichen Entscheidungen prüfen. Andererseits kann ich mich mit ver.di an meiner Seite für eine andere Rentenpolitik einsetzen und auf das politische Feld einwirken. Ich bin froh, mit meiner ver.di für eine bessere Rente streiten zu können. Denn politisch müssen wir weiterhin tatkräftig darauf Einfluss nehmen, dass das Rentenniveau gesichert und langfristig wieder angehoben wird, so wie es in der aktuellen Rentenkampagne gefordert wird.

ver.di hat in den letzten Monaten mehrere Cartoon-Filme zur Selbstverwaltung und zur Sozialwahl gemacht, die auf unseren Webseiten zu finden sind. Welches Bild in unseren Clips mit Viola, der Versichertenältesten, gefällt Dir am besten?

Die aktuellen Filme rund um „Viola, die Versichertenälteste“ sind gelungen. Mir liegt aber besonders das Video aus dem Jahr 2014 mit dem Titel „Selbstverwaltung – eine deutsche Erfolgsgeschichte“ am Herzen. Darin wird die Entstehung der Sozialversicherungen dargestellt. Es waren die Arbeiter- und Gesellenvereine, die „Wurzeln“ unserer Gewerkschaften, die mit ihren Selbsthilfekassen, den Staat vor mehr als 130 Jahren dazu bewegt haben die gesetzlichen Sozialversicherungen zu schaffen. Gute Dinge entstehen durch Solidarität. Das galt damals und gilt heute.

 

Seit 2011 veranstaltet ver.di alljährlich im Mai den Tag der Selbstverwaltung. Dein persönliches Motto für den nächsten Tag der Selbstverwaltung?

Die Argumente sind auf unserer Seite. Diese Stärke nutzen wir.

[10.4.2017]