14.05.24
Nach etwas Anlauf war es endlich so weit: Vom 23. bis 25. Februar 2024 fand im ver.di-Bildungszentrum Berlin-Wannsee das erste Seminar auf Englisch statt. Zielgruppe waren neu eingewanderte Mitglieder, die in den letzten Jahren nach Deutschland eingewandert und neu bei ver.di eingetreten sind. Viele Kolleg*innen fragen sich, wie sie sich in eine große Organisation einbringen können und wie ver.di sie dabei unterstützen kann. Ziel des Seminars war es, die wichtigsten Fragen zu beantworten und die Arbeit der Migrationsausschüsse in ver.di vorzustellen.
An dem Seminar nahmen 20 Kolleg*innen teil, die in den letzten Jahren als Arbeitnehmer*innen oder Studierende, einige auch als Flüchtlinge aus dem Iran, Zypern, Syrien, USA, Türkei, Brasilien, Moldawien, Israel und Bulgarien nach Deutschland gekommen sind, einige schon vor 9 Jahren, andere erst vor wenigen Monaten. Die meisten Kolleg*innen arbeiten hier in Tech- oder Digital-Unternehmen, einige in NGOs, viele waren aktive daran beteiligt, in ihren Unternehmen erstmals Betriebsräte zu gründen.
ver.di-Wissen für Newcomer
Die Teilnehmenden beschäftigten sich mit der Geschichte des DGB und ver.di (Strukturen, Organisationswahlen, Ressourcenverteilung) und erhielten Ideen, um ihre eigenen Projekte und politischen Vorhaben inner- und außerhalb der Gewerkschaft erfolgreich voranzubringen.
Ein weiteres wichtiges Thema war die Geschichte der Migration und der migrantischen Arbeiter*innenbewegung, um die heutigen Kämpfe besser zu verstehen und zu reflektieren. Besondere Aufmerksamkeit kam der NS-Zeit, der Nachkriegszeit und der Wende zu.
Auch die Vernetzung der Teilnehmenden mit anderen neu zugewanderten Kolleg*innen aus ganz Deutschland spielte eine wichtige Rolle, um vertrauensvolle Räume zu schaffen und sich über die bisher im Betrieb gesammelten Gewerkschaftserfahrungen auszutauschen.
Thema war auch der Krieg zwischen Israel und der Hamas
Durch Methoden wie Textanalyse, Filmauswertung, Gruppenarbeit und Präsentieren erweiterten die Teilnehmenden ihre Kompetenzen. Die Beschäftigung mit der ver.di-Matrix war ein Aha-Erlebnis für viele Kolleg*innen. Bevor es in die Auswertung des Seminars ging, stellten einige Teilnehmer*innen einen offenen Brief an ver.di, die IG Metall und den DGB vor, mit dem sie sich als Jüdinnen, Juden und israelische Staatsbürger*innen kritisch zur gewerkschaftlichen Position zu Israel und den Kriegsereignissen im Gazastreifen seit Oktober letzten Jahres äußern. Sie zeigen sich darin enttäuscht von der einseitigen Unterstützung Israels, „ohne auf die bereits eskalierende Bombardierung Gazas einzugehen“.
In Zukunft soll das Seminar einmal im Jahr stattfinden, eventuell auch zugeschnitten auf einzelne Fachbereiche.
14.05.24
14.05.24
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23.01.24
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