Der Anteil der Ausgaben des Bundes für den Bereich soziale Sicherung lag 2023 weit unter dem Niveau der Vor-Corona-Jahre (2019: 45,2 Prozent) und auch unter dem langfristigen Durchschnitt von 41,7 Prozent für die Jahre 1991 bis 2023 (Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) vom 15. Juli 2024) Im Jahr 2023 entfielen 37,1 Prozent der Gesamtausgaben des Bundes auf den Bereich soziale Sicherung. Er umfasst staatliche Leistungen im Rahmen der sozialen Mindestsicherungssysteme, die zur Sicherung des grundlegenden Lebensunterhalts dienen. Darunter fallen etwa auch die Zuschüsse des Bundes zum gesetzlichen Rentenversicherungssystem.
Die Ausgaben des Bundes für Soziales sind gefallen, der Anteil der Ausgaben in anderen Bereichen ist gestiegen.
Für wirtschaftliche Angelegenheiten, dem zweitgrößten Block, gab der Bund 21,9 Prozent seiner Gesamtausgaben im Jahr 2023 aus. Gegenüber dem Vor-Corona-Niveau von 2019 (9,8 Prozent) hat sich der Anteil der Ausgaben für wirtschaftliche Angelegenheiten damit mehr als verdoppelt und lag auch deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von 13,2 Prozent für die Jahre 1991 bis 2023. Zu diesen Ausgaben zählen u.a. Konjunkturprogramme, wie etwa auch die umfangreichen Coronahilfen und Entlastungspakete im Zuge der Energiepreiskrise, aber auch Ausgaben im Bereich Verkehr.
Für Gesundheit gab der Bund im Jahr 2023 rund 1,8 Prozent der Gesamtausgaben aus. Nach den Pandemiejahren mit 8,3 Prozent in 2022 sind die Ausgaben wieder gesunken und liegen in etwa auf dem Vor-Corona-Niveau (2019: 1,6 Prozent) sowie im langfristigen Durchschnitt (1991-2023: 1,6 Prozent).
Für das Bildungswesen, das zu großen Teilen in der Verantwortung der Bundesländer liegt, wendete der Bund 3,1 Prozent seiner Ausgaben im Jahr 2023 auf. Vor der Pandemie waren es 3,5 Prozent der Ausgaben im Jahr 2019, im langfristigen Schnitt der Jahre 1991 bis 2023 waren es 2,0 Prozent.
Rund ein Viertel (25,2 Prozent) seiner Gesamtausgaben im Jahr 2023 wendete der Bund für die allgemeine öffentliche Verwaltung auf. Damit ist der Anteil der Verwaltung zwar seit dem Tiefststand 2021 (21,9 Prozent) wieder gestiegen. Er lag aber noch unter dem Vor-Corona-Niveau von 26,4 Prozent im Jahr 2019 und unter dem langfristigen Durchschnitt von 29,9 Prozent für die Jahre 1991 bis 2023. Zu den Ausgaben des Bundes für die allgemeine öffentliche Verwaltung zählen auch Zinsausgaben, die durch das Ende der Niedrigzinsphase ab Mitte 2022 zuletzt deutlich gestiegen sein dürften.
Den viertgrößten Ausgabenblock stellt die Verteidigung dar. Auf sie entfielen 7,1 Prozent aller Ausgaben des Bundes im Jahr 2023. Trotz leichten Anstiegs gegenüber dem Vorjahr 2022 mit einem damaligen Anteil von 6,8 Prozent lag der Anteil der Verteidigungsausgaben 2023 unter dem Vor-Corona-Niveau (2019: 9,0 Prozent) und unter dem langfristigen Durchschnitt seit der deutschen Vereinigung (1991-2023: 8,1 Prozent). Die Verteidigungsausgaben haben die Gesundheitsausgaben zuletzt wieder vom vierten Rang verdrängt.
Insgesamt gab der Bund nach Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) in jeweiligen Preisen 2023 rund 626,7 Milliarden Euro aus. Gemessen an der Wirtschaftsleistung Deutschlands entspricht das 15,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im Jahr 2023.