Minijobs und Frauen
Der Lockruf des schnellen Taschengeldes und seine Folgen
Seit Jahren kritisiert ver.di das Sonderbeschäftigungsverhältnis "Minijob" als eine Fehlkonstruktion der Arbeitsmarktpolitik. Mit den Anreizstrukturen dieses Sonderarbeitsverhältnisses und ihren fatalen Folgen im Erwerbslebenslauf von Frauen beschäftigt sich auch die diesjährige Kampagne zum Equal Pay Day 2014. Im Rahmen der Vorbereitungsforen hat im November Professor Carsten Wippermann zentrale Kritikpunkte noch einmal zusammen gefasst.
Wippermann ist Experte, wenn es um die Fehlanreize von Minijobs insbesondere für Frauen geht. In seinem Vortrag bei einer Veranstaltung des Bündnisses zum Equal Pay Day ging er am 22.11.2013 in Frankfurt vor allem den Fragen nach, die unter dem Blickwinkel einer sozialen Lebenslaufpolitik zentral sind:
- Sind Minijobs faktisch eine Brücke in den Arbeitsmarkt mit dem Ziel einer sozialversicherungs- und steuerpflichtigen Beschäftigung?
- Welche (nicht beabsichtigten; nicht wahrgenommenen) Neben- und Spätfolgen haben Minijobs für die Erwerbsverläufe von Frauen?
- Welche Risiken im Lebenslauf sind für Frauen mit Minijobs verbunden?
- Ist es mit dem Instrument Minijob gelungen, Schwarzarbeitzu verhindern oder zumindest einzudämmen?
Antworten auf diese Fragen sind im Hinblick auf die Aussage im Koalitionsvertrag in besonderem Maße interessant. Dort heißt es: "Zudem wollen wir die Übergänge aus geringfügiger in reguläre sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erleichtern."