09.09.24
Extremwetterereignisse wie andauernde Hitzeperioden nehmen infolge des globalen Klimawandels genauso zu wie Starkregen, Hochwasser und Sturzfluten. Die UV- und Ozonbelastung steigt. Bislang unbekannte Varianten an Stechmücken und Zecken, die neue Krankheiten übertragen können, breiten sich aus. Verlängerte Pflanz- und Blühperioden steigern die Gefahr, allergische Symptome wie Heuschnupfen zu entwickeln und werden das Risiko für Asthmaerkrankungen in die Höhe schnellen lassen. Zu starke Hitze erhöht das Risiko von Arbeitsunfällen, vermindert die Konzentration und kann aggressiv machen. Hitzschläge können tödlich enden. Das alles zeigt, dass der Klimawandel schon heute massive Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit von Menschen bei ihrer Arbeit hat.
Von der steigenden Hitze sind bestimmte Risikogruppen wie Menschen mit Vorerkrankungen, Schwangere, Menschen, die im Freien schwer körperlich arbeiten oder über 65 Jahre alt sind, Menschen, die bestimmte Medikamente nehmen oder Menschen mit Behinderungen besonders betroffen. Auch Schichtarbeitende, deren Körper in Tropennächten ab 20 Grad stark belastet werden, haben ein besonders hohes Risiko zu erkranken.
Man muss das Risiko des Klimawandels für den Arbeits- und Gesundheitsschutz ernst nehmen und ihm konsequent und frühzeitig entgegenwirken. Denn Arbeitgeber*innen sind verpflichtet, die Beschäftigten vor gesundheitlichen Gefahren zu schützen. Leider findet dies immer noch nicht ausreichend statt.
Typische Probleme von Beschäftigten, die im Freien arbeiten, sind vor allem, dass sie der Sonne und deren UV-Strahlen ausgesetzt sind. Körperliche Arbeit wird dadurch noch anstrengender. Außerdem steigt das Infektionsrisiko durch unbekannte Insekten. Dann ist es wichtig, darauf zu achten, dass man, wenn möglich, im Schatten arbeitet. Die Beschaffung von UV- absorbierende Überdachungen, Sonnensegeln, Sonnenschirmen oder provisorischen Unterstellmöglichkeiten kann helfen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Beschäftigten Arbeitsbekleidung tragen, die vor UV-Strahlung und Insekten schützt. Etwa mit einer geeigneten Kopfbedeckung und mit Sonnenbrille. Innerhalb von Arbeitsstätten ist auf die ausreichende Kühlung von Räumen zu achten oder auf die Verlagerung von Arbeitsplätzen in kühlere Räume. In beiden Fällen kann auch die Arbeitszeit angepasst werden und geeignete Getränke bereitgestellt werden.
Neben körperlichen Beschwerden kann Hitze auch auf die psychische Gesundheit schlagen. Reizbarkeit, Hilflosigkeit, aber auch Angststörungen sowie Depressionen können indirekte und direkte Folgen des Klimawandels sein.
Es ist zu empfehlen, dass die Betriebe und Einrichtungen einen Hitzeaktionsplan entwickeln. Eine ganzheitliche Gefährdungsbeurteilung ist dabei ein hilfreiches Instrument. Führungskräfte, die Interessenvertretungen der Beschäftigten, Betriebsärzt*innen, Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Sicherheitsbeauftragte bilden im besten Fall ein Team und entwickeln ein gemeinsames Aktionsprogramm mit geeigneten Maßnahmen. Dabei sind die Klimarisiken mitzudenken. Mehrfachbelastungen wie Luftverschmutzung, Feinstaubbelastung und Hitze, aber auch Starkregen und die Verbreitung von Allergie- und Infektionskrankheiten sind zu berücksichtigen. Die zuständige Berufsgenossenschaft bzw. Unfallkasse berät sicherlich gerne.
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