Gute Arbeitsgestaltung während und nach der Pandemie

13.09.2022
ver.di-Infostand VBG-Forum

Am 18. August fand im Estrel Hotel Berlin der diesjährige VBG-Fachkongress für präventive Arbeitsgestaltung statt. Der Kongress widmete sich in diesem Jahr den wesentlichen aktuellen Trends und Entwicklungen in der Arbeitswelt. Dabei standen die gesundheitsgerechte Einführung und Gestaltung von agilem Arbeiten sowie Homeoffice und hybride Arbeitsformen im Mittelpunkt.

Unter hybrider Arbeit wird in der Regel die Kombination von digitalen mit analogen Komponenten verstanden. Seit der Corona-Pandemie hat sich der Begriff „hybrid“ auch im Zusammenhang mit dem Homeoffice etabliert. Hybrides Arbeiten stellt eine Mischform dar, zwischen der klassischen stationären Arbeit im Büro bzw. in der Arbeitsstätte, Telearbeit, Bildschirmarbeit von zu Hause aus sowie mobile Arbeit an einem anderen beliebigen Ort, wie zum Beispiel von einem Coworking-Space (Anmietung eines Schreibtisches oder Büros in einem Gemeinschaftsgebäude, auch in Großraumbüros) aus bzw. auf Dienstreisen. Hybride Arbeit wird von immer mehr Beschäftigten genutzt.

Die Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG) begleitet diese Veränderungen, um stetig neue und wirksame Präventionsansätze zu finden. Sie ist als Unfallversicherungsträger für über 1,5 Millionen Mitgliedsunternehmen aus über 100 Branchen mit über zehn Millionen versicherten Beschäftigten zuständig. Zusammen mit den Arbeitgeberverbänden und der Gewerkschaft ver.di werden innerhalb der Initiative „Mitdenken 4.0“ konkrete und branchenspezifische Handlungshilfen für die betriebliche Praxis bereitgestellt. In diesem Jahr stand der Austausch der Teilnehmenden im Mittelpunkt. Es wurde über hybrides und mobiles Arbeiten und über die daraus resultierenden möglichen Gefährdungen, aber auch Chancen diskutiert. 

 
Podiumsdiskussion VBG-Forum

Bei der hochrangig besetzten Podiumsdiskussion schilderten Vertreter*innen der Arbeitgeberverbände der Finanzdienstleistungsbranche und Jan Duscheck, ver.di- Bundesfachgruppenleiter Bankgewerbe, Branchen- und Tarifkoordinator Finanzdienste, ihre Sicht auf das Forumsthema. Jan Duscheck forderte in seinem Beitrag u. a. ein Gesetz zum mobilen Arbeiten, um verbindliche Vorgaben zum Schutz der Gesundheit der Beschäftigten umsetzen zu können.

Außerdem stellte die VBG den Teilnehmenden ihr Projekt zu agiler Arbeit und das im Projekt „Mitdenken 4.0“ entwickelte Präventionsprogramm vor. Auch in diesem Vortrag wurde deutlich, dass beim agilen Arbeiten die Gesundheit der Beschäftigten im Fokus stehen muss.

Dabei kommt es vorrangig auf die konkrete Arbeitsgestaltung an und ob die Arbeitsorganisation stimmt. Es muss darauf geachtet werden, dass zum Beispiel die Schnittstellen passen und genügend Kompetenzen vorhanden sind. Außerdem kommt es auf das richtige Führen an. Dabei sind kurze Entscheidungswege und das Mitnehmen der Beschäftigten wichtige Bestandteile. Außerdem wird eine Person benötigt, die im Betrieb bzw. Unternehmen das Thema koordiniert.

Die VBG stellt den Betrieben und Einrichtung eine Roadmap „Gesund agil arbeiten“ zur Verfügung. In der Roadmap ist viel Wissenswertes zur Umsetzung eines erfolgreichen und gesunden agilen Arbeitens zusammengefasst. Kern der Roadmap sind Handlungsanleitungen und Workshops zum gesunden agilen Arbeiten in digitaler Form. Außerdem gibt es einen Navigator für Fragestellungen, um gezielt Antworten zu erhalten.

[13.8.2022]

 

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