Arbeitsmarkt-Update Januar 2023: Der Arbeitsmarkt bleibt stabil
Im Zuge der „Winterpause“ ist die Arbeitslosigkeit im Januar 2023 gegenüber dem Vormonat angestiegen – um 162.000 auf 2.616.000. Saisonbereinigt zeigt sich eine leichte Abnahme der Zahl der Arbeitslosen um 15.000. Verglichen mit den Zahlen vom Januar 2022 sind das 154.000 mehr Arbeitslose. Als einen der Hintergründe für diesen Anstieg der Arbeitslosenstatistik benennt die Bundesagentur für Arbeit (BA) die Berücksichtigung geflüchteter Menschen aus der Ukraine. Die Arbeitslosenquote stieg in dem Zeitraum zwischen Dezember 2022 und Januar 2023 um 0,3 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Das ist ein Plus von 0,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresmonat.
Die Unterbeschäftigung, die vollständiger Weise neben der Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit beinhaltet, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 3.000 Personen gestiegen. Statistisch schlägt hier insbesondere zu Buche, dass viele der geflüchteten Ukrainer*innen an Integrationskursen teilnehmen. Im Vorjahresvergleich hat sich die Unterbeschäftigung im Januar 2023 um 269.000 erhöht und liegt nunmehr bei 3.455.000 Personen.
Im Bereich der Kurzarbeit hat sich die Inanspruchnahme zuletzt wieder merklich erhöht: So wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten (Stand November 2022) der BA in diesem Monat für 208.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Vor dem Beginn der Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 25. Januar für 57.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.
Die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) ist laut Statistischem Bundesamt im Dezember 2022 saisonbereinigt gegenüber dem November 2022 um 24.000 auf 45,84 Millionen Personen gestiegen – im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von 458.000.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von Oktober auf November 2022 um 30.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im November nach Hochrechnungen der BA um 477.000 auf 34,93 Millionen Beschäftigte gestiegen.
Die Anzahl der Personen mit einer geringfügig entlohnten Beschäftigung stieg – im Vorjahresvergleich – um 206.000 auf 7,48 Millionen Personen. Darunter waren 4,18 Millionen ausschließlich und 3,30 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt. Das Plus gegenüber dem Vorjahr geht dabei überwiegend auf die Nebenjobber*innen zurück.
Im sogenannten 5. Quartal am Ausbildungsmarkt (Oktober 2022 bis Januar 2023) waren bei der BA für einen sofortigen Ausbildungsbeginn 63.000 junge Menschen registriert, die sich (noch) auf Ausbildungssuche befanden. Dem gegenüber stand ein Angebot von 82.000 gemeldeten betriebliche Ausbildungsstellen. Nach erfolgter Nachvermittlungsaktivität waren im Januar schließlich noch rund 25.000 Bewerber*innen „unversorgt“. Diese Zahl lässt sich anhand der Daten der BA noch genauer differenzieren. 12.800 registrierte Bewerber*innen sind tatsächlich noch ganz ohne Ausbildungsplatz. 12.400 suchen noch nach einer passenderen Ausbildungsstelle. Unbesetzt waren zuletzt noch 13.000 Ausbildungsstellen.
[14.2.2023]